Gefährdete Menschen richtig vor Hitze schützen!

Zur Wochenmitte warnen Meteorologen vor großer Hitze in Niedersachsen mit Lufttemperaturen von über 35 Grad Celsius. Für gesundheitlich besonders gefährdete Menschen ergibt sich daraus ein zusätzliches Risiko. Zahlreiche einfache Gegenmaßnahmen können helfen, den Temperaturen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein.
Längere und intensivere Hitzewellen sagen Klimaexperten bereits seit Jahren voraus. Diese Auswirkungen des Klimawandels bekommen insbesondere Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen zu spüren: Stürze, Austrocknung, Verwirrtheit, Kreislaufkollaps oder -stillstand können die gravierenden Folgen sein.
Doch gibt es einfache Maßnahmen, um die Auswirkungen von hohen sommerlichen Temperaturen beispielsweise bei alten Menschen in Heimen abzumildern. „Insgesamt kann man festhalten: Jeder kann etwas gegen die Auswirkungen von Hitze tun“, so Prof. Dr. Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Gemeinsam mit einem Expertenteam der Geriatrie und Allgemeinmedizin hat er den Leitfaden „Hilfe bei Hitze in Heimen“ entwickelt, der Pflegenden und Angehörigen praktische Tipps an die Hand gibt.
„Generell gilt: Vorbereitet sein ist das A und O! Das Raumklima sollte so gut wie möglich herunter reguliert werden und ein Trinkplan für ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern erstellt werden. Auch die Medikation von gesundheitlich vorbelasteten Personen sollte nach Rücksprache mit dem Hausarzt überprüft und gegebenenfalls angepasst werden“, nennt Privatdozent Dr. Olaf Krause, Geriater im DIAKOVERE Henriettenstift und Leiter des interdisziplinären Expertenteams der MHH, ein paar konkrete Tipps.
„Auch wir Hausärztinnen und Hausärzte behandeln zunehmend Patienten, die uns bei sommerlichen Temperaturen hitzebedingt mit starken gesundheitlichen Problemen aufsuchen. Dieser Trend hat in den vergangenen Jahren mit immer mehr heißen Tagen eindeutig zugenommen“, berichtet Hausarzt Dr. Matthias Berndt aus seinem Alltag. „Besonders in Heimen muss auf gute Belüftung geachtet werden, da Menschen mit Demenz oft kein Hitzeempfinden mehr haben oder sich nicht äußern können. Aber: Präventionsmaßnahmen gegen die Hitze sind auch für die breite Bevölkerung wichtig! Wir empfehlen daher allen interessierten Menschen, sich am praktischen Leitfaden zu orientieren. So lassen sich Risiko-Patienten, aber natürlich auch alle anderen Einwohnerinnen und Einwohner, mit einfachen Maßnahmen schützen“, so der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands – Landesverband Niedersachsen Dr. Berndt.
Hier geht es zum kostenfreien Leitfaden.