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Bundesdelegierte fordern verantwortungsvolle Reform des Notdienstes

 |  Presseerklärungen
Insgesamt entschieden die Bundesdelegierten auf der Versammlung über 24 Anträge.

In Münster ging heute die Frühjahrstagung des Deutschen Hausärzteverbandes zu Ende. Mit dabei waren auch elf Delegierte aus dem Landesverband Niedersachsen. Unter anderem riefen die Bundesdelegierten das Gesundheitsministerium einstimmig zu einer realitätsnahen Reform des Notdienstes auf. Diese muss zwangsläufig eine sinnhafte Steuerung der Patienten beinhalten, um Ressourcen zu schonen und Patienten vor Fehlversorgung zu schützen.

Für eine modernen und ressourcenschonenden Notdienst schlagen die anwesenden Hausärztinnen und Hausärzte die Einführung eines verpflichtenden Ticketsystems zur Ersteinschätzung der Dringlichkeit vor, beispielsweise über digitale algorithmengestützte Tools. Zudem müssen die Maßnahmen unbedingt durch die Hausarztpraxen begleitet und gemeinsam entwickelt werden. „Es kann nicht sein, dass wir als ambulante Leistungserbringer bisher überhaupt nicht gefragt wurden. Ohne unsere Expertise ist eine verantwortungsvolle Reform des Notdienstes unmöglich, da die Konzepte nicht nur auf dem Schreibtisch, sondern auch in der Praxis funktionieren müssen “, bekräftigt der Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen Dr. Matthias Berndt.

„Gewisse Steuerungsmechanismen können helfen: Nach unserer Wahrnehmung funktioniert dies bei Patientinnen und Patienten, die im Hausarztprogramm ihrer Hausärztin oder ihres Hausarztes eingeschrieben sind, schon sehr gut. Hier sind in der Regel auch weniger Notfallversorgungen notwendig. Es gibt also bereits funktionierende Konzepte, die jedoch noch breiter umgesetzt werden müssen und damit die Patientenversorgung verbessern“, so der Allgemeinmediziner aus Hannover Dr. Berndt.

Insgesamt stimmten die Bundesdelegierten in diesem Frühjahr über 24 Vorlagen ab. Angenommen wurden unter anderem die Anträge zum Hausarztprogramm, zur Entbudgetierung aller hausärztlichen Leistungen, zum MVZ-Regulierungsgesetz, zur Wertschätzung der Praxisteams sowie zur Stärkung regionaler Versorgungsmodelle. Auch die schleppende Digitalisierung und der steigende Versorgungsdruck in den Hausarztpraxen waren Themen einiger Anträge aus dem Kreis der Bundesdelegierten.

Gemeinsam stimmten die Bundesdelegierten schließlich über einen neuen Namen des Bundesverbandes ab. Fortan wird er „Hausärztinnen- und Hausärzteverband“ heißen. Die Namensänderung des Verbandes stellt eine Satzungsänderung dar und erhält damit Gültigkeit, sobald sie im Vereinsregister eingetragen ist.

Mehr Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Bundesverbandes.

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