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Risiko: Fehltage in der Weiterbildung?

 |  Forum Weiterbildung
Image by diana.grytsku on freepik.

Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) schalteten sich am vergangenen Mittwoch für ein digitales Treffen des Forums zusammen. Unter anderem tauschten sich die Teilnehmenden zum oft vernachlässigten Thema „Gesundheit im Arztberuf“ aus.

Ein wichtiges, doch oft stiefmütterlich behandeltes Thema stand im Zentrum der Aufmerksamkeit beim Treffen des „Forums ÄiW“: der Umgang mit der eigenen Gesundheit. Oft achteten angehende Hausärztinnen und Hausärzte in der Weiterbildung zu wenig auf die eigenen Ressourcen, so die allgemeine Feststellung.

Dieser individuellen Herausforderung liege auch ein strukturelles Problem zugrunde. Fehlzeiten sind in der Weiterbildung nicht geregelt und daher nicht offiziell anerkannt. Das macht einen rechtssicheren Umgang mit möglichen Fehltagen schwierig. Ohne verbindliche Regeln in der Weiterbildungsordnung (WBO) sind junge Ärztinnen und Ärzte vom guten Willen des weiterbildenden Arztes oder der Ärztin abhängig.

Allerdings seien Fehltag bei einem krankheitsbedingten Ausfall in der gelebten Praxis nur ganz selten ein Problem. Dennoch wünschten sich die Teilnehmenden hier klare Vorgaben durch die WBO, wie es in anderen Bundesländern bereits umgesetzt ist.
Einen generell wichtigen Tipp brachte eine Teilnehmerin ein: Auch angehende Hausärztinnen und Hausärzte sollten sich eine eigene Hausarztpraxis suchen!

Anschließend fokussierte sich die Diskussionsrunde auf Beschäftigungsverbote im Rahmen einer Schwangerschaft. Um nicht ungerechtfertigterweise wegen allgemeiner Mutterschutz-Regeln zu früh aus dem Arbeitsleben gedrängt zu werden, sprachen sich die Teilnehmenden für eine Positiv-Liste aus. Auf ihr sollen Tätigkeitsfelder in der Hausarztpraxis definiert werden, die trotz fortgeschrittener Schwangerschaft ohne Einschränkungen ausgeübt werden können. Zum Wohle der werdenden Mutter, des Kindes aber auch der Weiterbildungszeit. Als Beispiele genannt wurden administrative Aufgaben, Abrechnungsfragen oder die Videosprechstunde
Schließlich gab es noch einige Rückfragen zum eLogbuch, was nach wie vor nicht rund laufe und es wurden Tipps zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung ausgetauscht.

Die Resonanz im Anschluss des Forum-Treffens war ausgesprochen positiv. Die Teilnehmenden waren insbesondere dankbar für die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen. Dabei half auch die Aufforderung durch die Sprecherin des Forums Dr. Kirstin Beer, lokale Stammtische des Hausärzteverbands in Anspruch nehmen und den Werkzeugkasten Niederlassung zu nutzen.