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Neue Sprecherin im Interview

 |  Forum Hausärztinnen
(Hintergrundbild von freepik.com)

Ende vergangenen Jahres wurde Dr. Nadja Jesswein als Nachfolgerin von Dr. Kristina Spöhrer zur neuen Forumssprecherin gewählt. In einem ersten Interview beantwortet sie Fragen zu den wichtigsten Aufgaben des Forums und welche Ziele ihr persönlich wichtig sind.

Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben des Forum Hausärztinnen?

Dr. Jesswein: Unser Forum Hausärztinnen ist eine optimale Plattform für berufstätige Kolleginnen, die bisher kaum Mittel und Wege gesehen haben, die beruflichen Rahmenbedingungen selbst aktiv mitzugestalten. Wir vernetzen uns, tauschen uns zum berufspolitischen Geschehen aus und erarbeiten Impulse und Vorschläge aus unserer Perspektive.

Da Medizin immer weiblicher wird, ist unsere Sicht unbestritten relevant für die Ausgestaltung des Berufes. Gerade die Vorteile der Niederlassung sollen für unsere weiblichen Kolleginnen sichtbarer werden. Zu den wichtigsten Aufgaben des Forums zählt es, zu zeigen, dass wir Frauen eine starke Stimme haben. Auch teilen wir unsere Erfahrungen mit unseren jüngeren Kolleginnen, um ihnen mehr Sicherheit auf allen Ebenen der Versorgung zu geben.

Was macht euer Forum besonders?

Dr. Jesswein: Unser Forum bietet allen weiblichen Verbandsmitgliedern einen geschützten Raum für jegliche Art des Austausches. Die so entstandenen Meinungsbilder fließen in allen Gremien in die Entscheidungsprozesse mit ein.

Was habt ihr in letzter Zeit für euch erreichen können?

Dr. Jesswein: Zunehmend mehr Parität!

Welche Ziele verfolgt ihr?

Dr. Jesswein: Dass dieses Forum irgendwann „überflüssig“ wird (lacht). In diesem Sinne sicherlich noch mehr Parität auf allen Ebenen.

Mit Rücksicht auf die zunehmend weibliche Medizin wollen wir die hausärztliche Versorgung gestalten und stärken, junge Kolleginnen für unseren Beruf gewinnen, primärärztliche Versorgung ausbauen und die Ambulantisierung vorantreiben.

Was wünschen Sie sich von Ihren Kolleginnen?

Dr. Jesswein: Ich wünsche mir für alle meine Kolleginnen den Mut, ihre Überzeugungen und Vorschläge einzubringen!

Welche berufspolitischen Ziele haben Sie persönlich?

Dr. Jesswein: Ich möchte, dass der Mutterschutz in der Selbstständigkeit reformiert wird. Wir brauchen die Einsicht aller Hausärztinnen und Hausärzte, dass sowohl Frauen als auch Männer Eltern werden! Auf dem Weg dahin bedarf es einer höheren Solidarität was die finanzielle Ausgestaltung des Mutterschutzes angeht.

Als Mitglied im ÄKN-Ausschuss für sektorenübergreifende Versorgung ist es mir ein Anliegen, die Ambulantisierung der Versorgung aktiv mitzugestalten.

Zudem trete ich als Mitglied im beratenden Fachausschuss für hausärztliche Versorgung der KVN gemeinsam mit anderen Kolleginnen und Kollegen dafür ein, die Arbeitsbedingungen im hausärztlichen Bereich zu verbessern. Und natürlich bin ich Fan eines Primärarztsystems, von dem unsere HZV ein wichtiger Bestandteil ist, den wir gemeinsam weiter ausbauen müssen.

Vielen Dank für das Interview, Frau Dr. Jesswein!